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Bei der
Verbrennung im Zylinder kann es zu dem gefähr- lichen Klingeln bzw. Klopfen des Motors kommen. Dabei entzündet sich aufgrund verschiedener Ereignisse ein Teil des Gemisches
von selbst und beeinträchtigt dadurch das Laufverhalten des Motors enorm.
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Klingeln:
Das Klingeln eines Motors entsteht während der lokal extrem steigenden Drücke z.B. durch unkontrollierte Ver- brennung. Hierbei werden die Zylinderwände in Schwing- ungen versetzt
und ein leichtes Klingeln wird hörbar. Dem Klingeln folgt nahtlos das ...
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Klopfen:
Das verdichtete Gemisch wird normalerweise beim Otto-Motor von der Zündkerze ge- zündet. Durch das Klingeln entsteht eine Druckwelle, die sich schneller
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im Zylinder
ausbreitet als die Flammenfront der normalen Verbrennung. Der Druck steigt dadurch also weiter an und kann an einer anderen Stelle des Zylinders eine Selbstzündung
entfachen. Diese wiederum führt zum vollkommen unkontrollierten Brennverlauf. Die beiden Flammenfronten laufen nun gegeneinander und verursachen das knallende Geräusch des Klopfens. Die
Temperaturen sowie der Druck steigen dadurch unkontrolliert an. Dabei können Temperaturspitzen entstehen, die den Kolbenboden schmelzen lassen. Der ebenfalls erhöhte Verbrennungsdruck macht
sein übriges. Und dann ist vorbei mit lustig - Motorexodus !
Der Kolben kann sich aber auch durch die übermässige Erwärmung stärker ausdehnen als normal und dadurch
an den Zylinderwänden reiben. Die Folge ist auch dann ein kapitaler Motorschaden, der Kolbenfesser.
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Allerdings
hat nicht jedes “Klingeln” oder “Klopfen” die gleiche zerstörerische Wirkung. Ein teilweise kontrolliertes Klingeln (ein ca. 10% Klingeln) kann mitunter das Drehmoment deutlich steigern.
Ein 100% Klopfen hingegen, macht schon nach wenigen Augenblicken mit dem Motor “kurzen Prozess” ! Dem hingegen kann ein “Beschleunigungsklingeln”, welches auch oft ein extrem kurzes 100% Klopfen ist, dem Motor im Normalfall nicht schaden, weil dieses Klopfen, und auch nur dieses (!), kürzer als 1 Sekunde sein Unwesen treibt.
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Das Sterben eines Motors durch
“Klingeln” oder “Klopfen”
wird leider oft falsch interpretiert. Durch diese Fehldeutung wird oftmals das zumeist kostspielige Eingehen des Motors nicht erkannt, obwohl der Schaden, durch eine schnelle Gegenmassnahme hätte deutlich minimiert werden können, bis hin zu absolut schaden- freiem Verlauf und Ausgang.
Wären die Zeichen nur richtig gedeutet worden.
Ein “Klingeln” oder “Klopfen” geht zudem einher mit einer spürbaren Leistungsreduzierung. Weiterhin steigt während des Klopfens, bei
wassergekühlten Motoren gut erkenn- bar, die Kühlwassertemperatur deutlich.
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Das eigentliche
Klingelgeräusch ist ein
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A)
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anfänglich
sehr leises Geräusch im Hintergrund, ähnlich dem Bimmeln des kleinsten Glöckchens an einem Christbaum oder ja nach Motor auch ein leises Knistern, vergleichbar mit dem anfänglichen Knistern
eines kleinen Kaminfeuers (=10% Klingeln),
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B)
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Geräusch,
übergehend zu deutlichen Knack- geräuschen, ähnlich eines gut durchzündetem Lagerfeuers, welches vordergründig lodert (=50% Klingeln),
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C)
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lautes
Rasseln, bis hin zu einem deutlich hörbaren, kräftigen Klingeln, vergleichbar mit einer gewöhnlichen Hausklingel (=100% Klopfen).
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Bei länger
als 1-2 Sekunde 100% Klopfen droht der Motorexodus !
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Doch Vorsicht !
Das man bei höherer und hoher Drehzahl kein Klingel oder Klopfen mehr hört ist trügerisch. Man wähnt sich in einer vermeintlichen Sicherheit, was einem anschliessend teuer zu stehen kommen kann.
Dieses “Hochgeschwindigkeitsklingeln”
ist deshalb nicht zu hören, weil die anderen mechanischen Geräusche des Motors jedes Klingeln oder Klopfen übertönen ! Es Klingelt und Klopft aber vielleicht trotzdem so munter vor sich her. Allerdings kann niemand den verzweifelten Schrei des Motors mehr hören.
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Ein durch Klopfen zerstörter Kolben
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Gut - der
Profi misst den Verbrennungsdruck. Dann weis er es sofort und kann entsprechende Gegen- massnahmen ergreifen.. Diese Messung ist jedoch sehr, sehr kostenintensiv und bleibt daher dem
Profi vorbehalten. Daher bleibt allen anderen nur die Möglichkeit, über die sequentiell erhöhten Brennraumtemperaturen,
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über das Zündkerzenbild
, oder über die partielle Minderleistung darauf zu schleissen
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Es gibt
grundsätzlich folgende Ursachen und Ereignisse für die vorzeitige Selbst- zündung:
- betriebstechnische Gründe
- kraftstoffspezifische Gründe
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Zu den
betriebstechnischen Gründen gehören bei Serienmotoren z.B. Drehzahlen, Motorlast, hohe Temperaturen. Bei nachträglich veränderten Motoren z.B. ein zu hohes Verdichtungsverhältnis, eine zu
“magere” Motorabstimmung, ein nicht angepasster Zündzeitpunkt, falsche Zündkerze(n), oder, oder, oder. Zu den kraftstoffspezifischen Gründen hauptsächlich die Verwendung “schlechten”
Benzins, oder Treibstoff mit zu geringer Oktanzahl (ROz).
Mit geringeren Drehzahlen sinkt auch die Ansaug- geschwindigkeit des Kolbens; das Gemisch wird dadurch weniger durchmischt und
birgt dadurch die Gefahr der örtlichen Selbstzündung, das so genannte Beschleunigungs- klingeln.
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Haftungsausschluss
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